Kröte wird unsauber

      Die arme Kröte, hoffentlich lässt er sich dann überhaupt noch untersuchen, nicht das der Stress auch noch umsonst war. Der arme Kerl...
      Das finde ich auch ein unmögliches Verhalten von so einer Klinik.
      Wie jeder der eine Weile mit einer Katze zusammengelebt hat weiss, haben Katzen unendlich viel Geduld mit den Grenzen des menschlichen Verstands.
      (von Cleveland Amory) :catja:
      Die Untersuchung hat sich dementsprechend sehr schwierig gestaltet, die Kröte war völlig verschreckt und hat mich angepinkelt. Wir mussten dann noch mal im Wartezimmer warten, wo er jeweils mit 10 Minuten Pause Augentropfen bekam. Als die Ärztin zum zweiten Mal kam, fragte ich höflich ob es immer so laut sei. Es waren ja nicht mal andere Patienten da, die Mitarbeiter waren so laut! Die ganze Zeit über! Sie schaute sehr verständnislos drein und meinte “wieso laut? Das geht doch noch, sonst ist es schlimmer!“

      Sie hat in dem Moment genau gesehen, wie die Kröte versucht hat sich unter dem kissen zu vergraben. Ich verstehe sowas nicht! Dann mussten wir wieder ins Behandlungszimmer, wo ich die Kröte aus dem Korb schleifen musste, als er panisch auf dem Tisch sitzt kommt aus dem Nebenzimmer jemand rein, redet voll laut, lässt die Tür sperrangelweit offen stehen und reißt mehrere Schubladen auf, die voll laute Schleifgeräusche gemacht haben und knallt diese natürlich übertrieben laut wieder zu. Als sie wieder rausging, hat sie wieder die Tür nicht zu gemacht!!!
      Für etwas mehr als 70 € wissen wir nicht viel mehr als vorher. Die Nerven seiner Augen sind beschädigt, deswegen hat er ständig Haare und Dreck auf der Hornhaut- sein Auge merkt nicht, dass es gereinigt werden muss. Außerdem hat er ziemlich viele kleine Narben auf der Augenrückwand, was für eine Entzündung als Kitten spricht, die nicht behandelt wurde. Diese Vernarbungen sorgen dafür, dass seine Sehnerven das, was die Augen quasi sehen, nicht so schnell verarbeiten können. Er kann zwar sehen, sich aber nicht gut auf Veränderungen einstellen.

      Sie ist der Ansicht, dass sein Gehirn auf jeden Fall durch Mangelernährung oder Parasiten beschädigt ist, dies scheint aber kein fortschreitender Prozess zu sein. Seine Hinterbeine sind deutlich schwächer und unbeweglicher als die Vorderbeine, was seine Klimmzüge erklärt. Sie meint um herauszufinden, welcher Teil seines Gehirns genau beschädigt ist und wie stark, müsste man 1000 € für eine Narkose und diverse Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall , CT usw.) ausgeben und das hält sie für sinnlos weil sich dadurch sein Zustand nicht verändern lässt. Sie sagt er hat keine Ataxie, weil das eher eine Beschädigung des Rumpf- und Nackenbereiches sei. Komisch, da hat jeder andere Ansichten... Manche sagen, eine Schädigung des Kleinhirns sei auch Ataxie...
      So richtig zufriedenstellend hört sich das nicht an. Die Augenuntersuchung war ja aufschlussreich.
      Wenn die Schädigung des Gehirns kein fortschreitender Prozess ist, wäre das ja gut. Hast du deine Sorge, dass es sich evtl. Um einen Tumor handeln könnte, angesprochen?
      Das Verhalten in der Klinik ist ja unglaublich. Das kann man doch keinem Tier zumuten. Ich hoffe, ihr seid wieder zuhause und die arme Kröte kann sich beruhigen.
      Japp, die Kröte ist zu Hause, es gab erstmal was leckeres und er hat beim Frustablassen auch schon den Glasschirm einer Lampe zerdeppert. Wenn er beim TA war tobt er hinterher immer wie ein geisteskranker durch die Wohnung, greift die Couch an und rennt im Kreis.

      Da sich tatsächlich im Laufe der Monate eine Besserung in seiner Koordination gezeigt hat spricht das gegen einen Tumor und für die Schädigung in jungen Jahren. Sie hat sehr auf feliner Leukose und Toxoplasmose herumgeritten, obwohl ich ihr versichert habe beide Tests seien negativ gewesen. Der Leukosetest wurde in der Pflegestelle gemacht. Sie traut dem Braten nicht und meint ich solle mir das Ergebnis zeigen lassen, da könne auch schnell mal was durcheinander geraten oder verwechselt werden. Davon lasse ich mich jetzt nicht auch nicht verrückt machen! Als ich Freitags entschieden habe, am Samstag doch auch Alicios abzuholen, ist die Dame von der Pflegestelle nur mit ihm zum TA gefahren und hat ihn testen lassen, sie hat mir noch Photos davon geschickt wie er verängstigt in seinem Korb wartet beim TA. Verwechselt worden ist also sicher nichts und ich traue der Dame nicht zu, dass sie mich diesbezüglich angelogen hat.
      Ich glaube, ich würde das Ganze erst einmal auf sich beruhen lassen. In der Tat spricht eine Verbesserung gegen einen Tumor. Und für 1.000€ Untersuchungen machen zu lassen ohne dass der Zustand verbessert werden kann, ist in der Tat sinnlos und für Edgar nur unglaublich belastend. So ein Klinikbesuch, wie du ihn geschildert hast, ist ja für so ein Kerlchen traumatisierend.

      NinK schrieb:

      Sie sagt er hat keine Ataxie, weil das eher eine Beschädigung des Rumpf- und Nackenbereiches sei. Komisch, da hat jeder andere Ansichten... Manche sagen, eine Schädigung des Kleinhirns sei auch Ataxie...


      Es gibt ja verschieden Formen der Ataxie, wobei eine Schädigung des Kleinhirns wohl am häufigsten vorkommt.

      Siehe auch hier -> ataxiekatzen.de/formen-von-ataxie.html

      Ich habe bereits öfter gelesen, dass viele Tierärzte kaum Ahnung von Ataxie haben, weil sie so selten eine Ataxiekatze als Patient haben. Unsere Tierärztin macht durch die Behandlung von Candy auch gerade ihre Erfahrungen auf dem Gebiet. Candy ist ihre erste Patientin mit dieser Behinderung, aber sie hat vorher mal mehrere Ataxisten bei einer Kollegin gesehen.

      Warst Du in Belm oder Bramsche? In Bramsche war es wesentlich ruhiger als ich vor zwei Jahren dort war.
      Was die Untersuchung selbst angeht hatte ich ein gutes Gefühl. Die TA hat ganz sanft mit Alicios gesprochen, ihn immer wieder beruhigt und auch gelobt. Es spricht für sie, dass sie von weiteren Untersuchungen abgeraten hat.

      Für Edgar hatte ich mich auch nach einer neuen Behandlungsmethode erkundigt, die dort angeboten wird. Eine Kernspin Resonanz Therapie soll bei Knochenbrüchen und Arthrose Wunder bewirken. Da Edgar aber weniger Probleme in seiner Beweglichkeit sondern mehr mit den Nervenschädigungen hat, denkt sie nicht es sei für ihn vielversprechend.

      Aber die Begleitumstände in dieser Klinik waren einfach nur grauenhaft und rücksichtslos, da lobe ich mir meine TA Praxis, in der die Mitarbeiter während der Akupunktur nach vorne gehen und die Kunden bitten, etwas leiser zu sprechen wenn die so rumbölken. Die sind da viel feinfühliger und merken, dass das Tier dadurch nervös wird.

      NinK schrieb:

      nein, ich war und Belm. Muss ich jetzt aus dem Ataxie-Forum raus? Schon zwei TA meinten jetzt, es sei keine Ataxie ;)


      Also, meiner Meinung nach kann es sicherlich nicht schaden, bei Impfungen und Narkosen vorsichtig zu sein. ;)

      Für eine Cerebelläre Ataxie spricht das, was Du weiter oben geschrieben hast:

      Sie ist der Ansicht, dass sein Gehirn auf jeden Fall durch Mangelernährung oder Parasiten beschädigt ist, dies scheint aber kein fortschreitender Prozess zu sein.


      und

      Da sich tatsächlich im Laufe der Monate eine Besserung in seiner Koordination gezeigt hat spricht das gegen einen Tumor und für die Schädigung in jungen Jahren.


      Und wenn sie meint, dass das eine Beschädigung des Rumpf- und Nackenbereiches sei, dann versteht sie darunter wohl eine sensorische oder eine nichtneurologische Ataxie.

      Durch die Seite habe übrigens auch ich das Forum gefunden.
      Bei Candy wurde übrigens auch nicht das Gehirn untersucht. Andere Untersuchungen (z.B. Rückenmark) fanden auch nicht statt. Der Tierschutzverein, von dem wir sie haben, hätte sie sich auch nicht leisten können. Trotzdem bekam sie die Diagnose Ataxie von der Tierärztin des TSV. Unsere Tierärztin sah bisher keinen Grund, diese Diagnose anzuzweifeln. Nach allem, was ich darüber gelesen habe, passt das auch 100%ig.

      An der Seite ataxiekatzen.de und dem Verein, der dahintersteht (Feline Senses), sind übrigens Leute beteiligt, die vom Fach sind (Tierheilpraktiker, Tierpsychologen etc.) und sich richtig gut in dieser Materie auskennen.

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      Wenn Du ihn behandelst wie einen Ataxisten, machst Du bestimmt nichts verkehrt :)

      NinK schrieb:

      Wenn ich mir Beschreibungen anderer betroffener Tiere durchlese, erkenne ich vieles bei der Kröte wieder, nur nicht so ausgeprägt.


      Das kommt vielleicht daher, dass bestimmte Regionen des Gehirns bei ihm nicht so stark geschädigt sind wie bei anderen betroffenen Katzen, während möglicherweise durch den Befall mit Parasiten auch andere Areale, die für die kognitiven Prozesse zuständig sind, etwas abbekommen haben (da Du ihn ja als geistig behindert bezeichnest).

      Candy ist durchaus clever (vielleicht in mancher Hinsicht cleverer als manche Katze, die nicht behindert ist), und wenn sie sich manchmal etwas merkwürdig benimmt, so bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass dies ausschließlich mit schlechter Sozialisierung im Kittenalter zusammenhängt.
      Ich will es mal so sagen: er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte! Und auch bei ganz normalen Dingen ist er furchtbar unbeholfen, wenn er sich zum Beispiel an der Hinterpfote Kratzen oder lecken will reißt er sie dermaßen nach vorne, dass er umkippt. Ich muss oft über ihn lachen weil er so ein süßes Tütelchen ist.