Vermenschlichung, Humor oder normaler Umgang, fließende Grenzen thematisieren oder ignorieren

      Vermenschlichung, Humor oder normaler Umgang, fließende Grenzen thematisieren oder ignorieren

      Nachdem ich folgendes gelesen habe, würde ich gern mal kurz das Thema anschneiden:

      LilliKatze schrieb:

      Ja, was macht meine schwarze Lilli-Katze, ich weiß das nicht ! Lilli ist eine reine "Dorfkatze", soll heißen absoluter Freigänger.
      Sie kann sich frei bewegen. Katzen sind nun mal Persönlichkeiten, manchmal aber auch Kuschelkatze, so wie unsere Lilli.
      Wenn ich Eure Kommentare so lese, habe ich den Eindruck, Ihr vermenschlicht die Katzen. Das geht nicht, schon gar nicht in reiner Wohnungshaltung!
      Ich weiß worüber ich rede, Lilli haben wir aus einem Tierheim geholt. Dort wurde sie abgegeben weil die Besitzer mit ihr bei Wohnungshaltung nicht klar kamen. Logisch junge Katze 3 Monate alt :P
      Wir haben sie mit 10 Monaten übernommen und freuen uns jeden Tag über die "Schwarze Lady" ;)


      NinK schrieb:

      Nein, wir vermenschlichen die Katzen nicht. Sicher verwöhnen wir sie, aber es bleiben Tiere. Das ist mir schon bewusst und trotz meiner Vernarrtheit gibt es natürlich Grenzen- so wie kein Menschenessen (auch keine Reste) und meine dürfen zum Beispiel auch nicht ins Bett.

      Mir ist klar, dass junge Katzen viel Pfeffer in der Kotkiste haben, aber da meine beiden Jungspunde behindert sind, dürfen sie nicht nach draußen, das war eine der Bedingungen von dem Verein damit ich sie bekomme. Damit ihnen trotz mangelndem Freigang nicht langweilig wird, haben Sie diverse Klettermöglichkeiten und Intelligenzspielzeuge, daran können sie sich austoben xD


      Kassandra schrieb:

      Ich würde ausserdem noch behaupten das wir hier sehr viel Spass haben und das ein oder andere nennt sich dann Humor ;)


      NinK schrieb:

      Mein Freund sagt Frauen haben gar keinen Humor :P


      ChristaMaria schrieb:

      Na ja, die einen sagen so, die anderen so zum Thema Frauen und Humor ^^
      Ich finde es schön, dass ich mal wieder erfahren darf, was gar nicht geht, dann brauche ich mir doch selber keine Gedanken zu machen ;) .
      Meine Katzen sind nicht behindert und sind reine Wohnungskatzen. Sie dürfen auch ins Bett, dennoch vermenschliche ich sie nicht, sondern verwöhne sie wie du auch schreibst @NinK.
      Nicht jeder wohnt dörflich und kann seiner Katze Freigang geben, möchte aber dennoch mit Katzen zusammenleben. Da muss man sich dann halt mehr kümmern, mehr spielen und mehr bespaßen.
      Ich habe in den letzten drei Jahren zwei Mal nach Mitternacht, als wir von einer Feier kamen, eine Katze, die ein Idiot angefahren hat ohne sich dann zu kümmern, aus dem Rinnstein aufgelesen und zum Nottierarzt gebracht, Diagnose Genickbruch,


      ChristaMaria schrieb:

      Teil II
      Die Katzen wurden sofort eingeschläfert, hätten wir sie nicht gefunden, wären sie elendig krepiert.
      Ich will hier gar nicht die Diskussion, was besser ist: Freigänger oder Wohnungskatze, beginnen, da scheiden sich ohnehin die Geister, ich bin nur ein wenig allergisch gegen Dogmatismus und Sätze wie: das geht gar nicht.
      Wenn man hier mit einem Augenzwinkern über die jeweiligen Marotten seiner Katzen schreibt oder sich bei Erkrankung Gedanken macht, hat das nichts mit Vermenschlichung sondern im ersten Fall mit Humor und im zweiten Fall mit Verantwortung zu tun.


      Ich persönlich behandle meine Haustiere grundsätzlich wie gute Freunde die mit mir leben (müssen) oder von mir aus Familienmitglieder. Nicht als Menschen, sondern ihrer Art entsprechend. Wenn ich von ihnen erzähle, spreche ich von ihnen namentlich. Ich sage nicht die Tierart an, wenn ich über sie spreche. Ich rede, wenn ich mich um meine Tiere kümmere und manchmal rede ich mit meinen Tieren. Ich nehme an es schadet nicht. Entweder verstehen sie mich oder nicht. Falls sie mich verstehen, schadet es nicht mit ihnen zu sprechen, falls sie es nicht verstehen, kommen sie trotzdem drauf, in welche Richtung das ungefähr geht. Also obs freundliches bla bla ist oder verärgert, was auch immer.

      Ich stell mal die Frage in den Raum: Wo hört Fürsorge auf und wo fängt Vermenschlichung an? Also so für euch persönlich.

      Für mich ist es eben so: Wenn ich mir Tiere ins Haus hole, kümmer ich mich verantwortungsvoll und liebevoll. Meine Tiere sind kein Ersatz für fehlende Sozialkontakte in meinem Leben oder sowas. Ich behandel sie nicht wie Menschen. Trotzdem leben sie gut bei mir. Mit den Einschränkungen die meine Art ihr Leben zu gestalten, eben mit sich bringen. Komplett artgerechte Haltung hab ich noch bei keiner Tierart erreicht. Aber nach meinen Möglichkeiten doch immer so artgerecht wie eben grade umsetzbar.
      Hallo Anke, gern hätte ich über das, was du schriebst, diskutiert aber leider :) nimmst du mir die Worte sozusagen aus dem Mund. Genauso gehe ich mit Nelly und Obelix um, fürsorglich, liebevoll und verantwortungsvoll als Familienmitglieder aber nicht als Kindersatz oder als Ersatz für Sozialkontakte. Ich bemerke, dass sie es genießen, wenn ich in einer bestimmten Art und Weise mit ihnen rede, also tue ich es. Wenn das nun jemand als Vermenschlichung interpretiert, so bleibt es ihm unbenommen und tangiert mich in kleinster Weise.
      Auch ich bemühe mich, meine Beiden so tiergerecht wie möglich zu halten. Im Übrigen werde auch ich nicht artgerecht gehalten ;) sonst säße ich in meiner Höhle, zöge meine umfangreiche Brut groß und bereitete für den mir angetrauten Jäger und Sammler Wildbret und Met zu :D
      So sehe ich das auch. Meine Tiere sind auch Partner und trotzdem werden sie tiergerecht behandelt. So gesehen ist es auch nicht artgerecht wenn man eine todkranke katze immer wieder zum Tierarzt schleift in der Natur wäre sie schon längst ... deshalb habe ich dieses Thema so satt, weil es komplett artgerecht gar nicht mehr geht in unserer heutigen Gesellschaft jeder muss sich anpassen deshalb vermenschliche ich aber noch lange nicht.

      Man muss jede Meinung akzeptieren jeder hat für sich die jeweils richtige. Meine ist zum beispiel bezüglich Freigang: lieber ein kurzes erfülltes leben als ein langes unglückliches. Ob Wohnungskatzen tatsächlich unglücklich sind kann keiner von uns beurteilen.
      Für jeden ist es das richtige was er tut egal was er tut solange er sich damit gut fühlt.
      Artgerechter lebt der Freigänger auf jeden Fall. Zweifel ich nicht an. Aber es gibt halt auch die Möglichkeit, dass es nicht geht. Dann eben Wohnungskatze oder gar keine Katze. Da kann man wieder geteilter Meinung sein, ob das die Katze nun unglücklich macht oder nur suboptimal fördert und fordert.
      Ich kann mich da nur anschließen: ja, ich verwöhne meine Katzen aber da ich sie bei mir aufgenommen habe sehe ich mich in der Pflicht für sie alles zu tun, damit es ihnen gut geht. Neben der körperlichen Unversehrtheit gehören da für mich auch Zuwendung, Beschäftigung und Aufmerksamkeit. Meine drei sind alle extrem verschmust, wenn ich sie also nicht ein bisschen betüdle wären sie auch nicht zufrieden. Ich rede auch gerne und viel mit den Katern, es scheint ihnen sehr zu gefallen und zu ihrem Wohlbefinden beizutragen. Das wiederum wirkt sich nachweislich auch positiv auf die Gesundheit und den Gemütszustand des Menschen aus. Mich macht es unheimlich zufrieden, wenn meine Kater glücklich zu sein scheinen, also tue ich mir damit auch selbst etwas gutes. Dennoch weiß ich sehr wohl, dass es Tiere sind und sie auch dementsprechend behandelt werden müssen. Sie sind kein Kinderersatz für mich und ersetzen auch weder Freunde noch Familie.