Katze vom Züchter oder Katze aus dem Tierheim? (Ein paar Gedanken)

      Katze vom Züchter oder Katze aus dem Tierheim? (Ein paar Gedanken)

      Ich weiß es gibt unterschieldiche Meinungen zum Thema Katze vom Züchter oder aus dem Tierheim/Tierschutz und ich weiß auch das es immer eine heiße Debatte ist.
      Meine Gedankengänge dazu sind wie folgt:

      Zunächst mal stört mich bei Katzen aus dem Tierschutz die massive Einfuhr von Auslandskatzen nach Deutschland. Das Geld was in die Transportkosten gesteckt wird, sollte meiner Meinung nach lieber im Land selbst dazu genutzt werden zu kastrieren aufzuklären etc.


      Bei vielen Züchtern stört mich die "Massenzüchterei", Zucht sollte aus liebe zur Rasse und zum Tier geschehen und nicht auf Kosten der Tiere gehen. Bei viele Züchtern wird nicht ausreichend auf Erbkrankheiten untersucht und darunter leidet natürlich auch wieder das Tier.

      Soo das waren meine beiden Punkte dazu.
      Nun zum Thema Katze aus dem Tierheim oder vom Züchter? Es heißt ja immer wieder das Menschen die ein Tier beim Züchter kaufen einer Tiereimkatze den Platz wegnehmen. Das sehe ich nicht ganz so. Ich denke die meisten Leute die eine bestimmte Rasse wollen kaufen sich diese beim Züchter, würden aber wohl keiner aus dem Tierheim nehmen. Und Menschen die eine Katze aus dem Tierheim wollen, werden wohl eher seltener beim Züchter schauen.

      Mit Sicherheit gibt es ausnahmen, aber das werden die wenigsten sein. Jemanden der eine bestimmte Rasse sucht, den wird man in den wenigsten Fällen dazu bekommen ein Tier aus dem Tierheim zu nehmen und ich glaube noch unwarscheinlicher ist es, das jemand der ein Tierheimtier möchte umzustimmen er solle doch beim Züchter schauen.

      Ich glaube man versteht was ich meine oder?

      Ich weiß das dieses Thema viel Anlass für Diskussionen bietet, aber das waren meine Gedanken. Ich bitte euch, wenn, sachlich zu diskutieren wie es in der Regel hier immer der Fall ist. Das ist ein Thema mit Emotionen, das weiß ich, aber ein Forum ist ja auch für Meinungsaustausch gedacht.
      Ich für meinen Teil möchte gar niemanden umstimmen sondern wollte euch nur mal an meiner Sicht der Dinge teilhaben lassen.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Tierheimkatzen!!

      Hallo Sarah, hallo alle,

      als ich mich vor kurzem über Nacktkatzen informiert habe, da las ich, dass die erste per Zufall entstanden ist. Sie (eigentlich: er) wurde dann "auf die Mutter zurück gezüchtet", um das Merkmal zu erhalten.

      Dies ist alles andere als Liebe zum Tier. Fehlerhafte Gene werden gemeinsam mit dem gewünschten Merkmal vererbt und können zu Krankheiten führen. Eine Folge davon ist, dass Züchter ein Tierarzt-Abo haben. Von meinem Semmel weiß ich, dass ein Tierarztbesuch mehr oder weniger Stress bedeutet.

      Der Sinn von (Katzen-)Zucht:

      Zucht befriedigt menschliche Bedürfnisse. Zucht ist keine Tierliebe. Menschen züchten Tiere, um sie besser nutzen zu können.
      Tiere werden für alles mögliche gezüchtet: Um sie aufzuessen, um sie als Reittiere zu verwenden oder um sie als Haustiere halten zu können.

      Katzenzucht dient dem Rasseerhalt. Das ist in Ordnung!

      Wenn man die Katzen fragen würde:
      Aus der Sicht der Katze sind die Katzenrassen uninteressant. Interessant sind sie nur aus der Sicht des Menschen. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich gerne besonders schöne lange Haare hätte, dafür aber meine Haare nur vom Friseur pflegen lassen könnte und außerdem ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten hätte, dann wäre meine Antwort klar: Nein Danke! (Als Beispiel. Wenn es nicht um die schönen Haare, sondern um eine Glatze ginge, dann würde meine Antwort noch deutlicher ausfallen :) )


      Tierschutz:
      Ich finde es mehr als überflüssig, Tiere aus weit entfernten südlichen Ländern einzufliegen und hier zu vermitteln. Dies ist falsch verstandene Tierliebe. Insbesondere in den südlichen Ländern können die Katzen viel leichter draußen ein angenehmes Leben führen als hierzulande. Es gibt in anderen Ländern viel mehr Straßenkatzen als hier. Das hat einen guten Grund: Sie können leichter überleben und das ist in meinen Augen in Ordnung. Selbstverständlich ist das Leben auf der Straße z.B. in Spanien härter als auf dem Sofa in einem deutschen Haushalt mit Auslegeware und Zentralheizung. Wahrscheinlich ist es auch kürzer. Aber ob es schlechter ist? Ich bin mir da gar nicht sicher.

      Tierheim:
      Ein Tierheim ist so etwas ähnliches wie ein Second-Hand-Shop. Manche wollen das nicht und kaufen sich lieber "neue Katzen", die den eigenen Vorstellungen entsprechen, einen Stammbaum haben und ein bestimmtes Aussehen. Dies ist aus ökologischer und "tierischer" Sicht zwar nicht vernünftig, aber wer entscheidet schon immer vernünftig. Ich finde es völlig legitim, sich den hübschen cremefarbenen Kater aus einer Zucht zu kaufen, weil man schon immer von genau so einem Kater geträumt hat. Ich finde es aber nicht in Ordnung dann so zu tun, als würde man aus reiner Tierliebe handeln. Das ist dann einfach nicht wahr. Wenn man aus reiner Tierliebe handelt, dann müsste man vielleicht in das nächste Tierheim gehen und sich genau die Katze aussuchen, die am meisten unter dem Tierheimaufenthalt leidet und am schlechtesten vermittelbar ist weil sie blind und taub ist und regelmäßig in die Wohnung pinkelt.

      Nur am Rande: Semmel ist nicht dieser schwer vermittelbare blinde und taube Kater aus dem Tierheim. Wir haben ihn aus reinem Eigennutz ausgesucht, weil er gleich auf den Schoß gesprungen ist und weil die Kinder ihn mochten. Außerdem sieht er hübsch aus.

      Am Schluss ein Appell (vorsichtig! sentimental!)
      Wenn du es schaffst, dann hole dir lieber deine Katze aus dem Tierheim. Die Katzen da leben schon und müssen nicht erst gezüchtet werden. Sie haben ein Recht auf ein Zuhause. Auch wenn deine Katze nicht blaucremetortietorbiewasweißich sondern einfach schwarz ist, dann wirst du sie sofort erkennen, ganz sicher. Und wenn du sie nicht sofort erkennst, dann wird sie auf dich zukommen und dir klar machen, dass du sie mitnehmen musst.

      Alles Liebe Astrid
      Ein wenig stimme ich dir zu, andererseits wurden Tiere schon so lange gezüchtet wie es auch Menschen gibt.

      Und es soll auch tatsächlich Züchter geben die Wert auf Gesundheit legen ;)

      Also Tierarztbesuch ist nicht unbedingt Stress, bestes Beispiel ist Magic, mit ihr war ich gestern die zweite Tollwutimpfe spritzen und die saß total gemütlich auf meinem Schoß und hat sich von mir kraulen lassen und hat aus vollstem Halse geschnurrt.


      ich sage ja da gibt es unterschieldiche Meinungen und die Akzeptiere ich voll und ganz :)
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Hallo Sarah,

      ich habe ja gar nichts gegen Zucht. Ich sage nur, dass sie in erster Linie zum Wohle des Menschen ist. Wenn es gut läuft, dann haben die Katzen keinen Schaden davon. Menschen haben schon immer Tiere in ihrem Sinne gehalten und gezüchtet. Das ist in Ordnung, da hast du völlig Recht. Es stört mich aber, dass Katzen "über Bedarf" gezüchtet werden und gleichzeitig andere im Tierheim sitzen. Es ist ja nicht nur ein "kleiner Überschuss": Überall lese ich, dass die Tierheime von Katzen überfüllt sind.

      Du schreibst, dass vielleicht Liebhaber von Rassekatzen gar kein Interesse an einer Tierheimkatze haben und daher kein Zusammenhang bestehe, so als handele es sich um verschiedene Tierarten. Meinst du wirklich, dass ein Rassekatzenliebhaber eine Hauskatze nicht lieben könnte? Beide sind doch völlig gleich und sehen nur leicht unterschiedlich aus. Wer hat nicht schon alles unbedingt eine bestimmte Katze mit einer bestimmten Farbe haben wollen und hat dann einer völlig anders aussehenden Katze etwas zu tief in die Augen geschaut?

      Es ist ein Appell von mir, sich eine Tierheimkatze zu holen. Das muss natürlich jede(r) selbst entscheiden. Ich finde, man kann ruhig einmal in ein Tierheim gehen, bevor man sich für oder gegen eine Rassekatze entscheidet. Wenn man dann immer noch sagt, dass die Rassekatze sein muss, dann ist es halt so. Schließlich muss es sich richtig anfühlen, wenn man sich für 10 bis 20 Jahre eine Katze ins Haus holt.

      Alles Liebe Astrid

      PS
      Mein Semmel ist nicht so begeistert von seiner jungen hübschen Tierärztin. Wenn der mal einen Ultraschall benötigen sollte, dann muss er sediert werden. Dabei hat sie sich sehr, sehr viel Mühe gegeben und gekrault, was das Zeug hält.

      Scchönes Thema

      Ich möchte nun auch nochmal meinen Senf dazugeben. :P
      Ich bin eigentlich ähnlicher Meinung wie ihr.
      Erstmal zu den Rassekatzen. Zur Arterhaltung, wie z.B. die Norweger und Maine Coon, find ich es ok. Aber wenn neue Rassen herangezüchtet werden, die wahrscheinlich eher dem Tier schaden, aus meiner Sicht die Perser ohne Nase (in der Natur hätten die meiner Meinung nach keine Chance zum Überleben), find ich es Blödsinn. Leider wurden ja sehr viele Rassen aus verschiedenen Rassen erschaffen. Warum ist mir nicht wirklich klar. Vielleicht wollten einige Menschen mal Gott spielen.
      Aber wenn man sich wirklich für eine Rassekatze entscheidet, weil das Aussehen und das Wesen (zumindest im Normalfall) einfach fantastisch ist, dann sollte man bei einem seriösen Züchter kaufen, der auf Ernährung und auch Gesundheit besonderen Wert legt. Von Vermehrern die einen sogenannten Edelmix aus z.B. Bengal und Savannah für ca. 700,00 Euro verkaufen (ich ich erst letzte Woche im Internet gesehen), würde ich abraten. Ob die so auf Gesundheit, Ernährung ect. achten ist nicht immer nachvollziehbar. Sowas finde ich einfach blödsinn. Solche Mix-Katzen, die extra produziert werden, finde ich persönlich doof. Die nehmen den Tieren im Tierheim den Platz weg. Also wenn Rassetier, dann bei einem seriösen Züchter auch lieber mal ein paar hundert Euro mehr ausgeben.
      Und ich stimme Astrid zu, dass man sich solch ein Rassetier natürlich nur aus reinem Eigennutz zulegt. Wie schon oben beschrieben, wegen dem besonderen Aussehen und dem besonderen Wesen, die eine bestimmte Rasse auszeichnen.

      Ich finde es auch Blösinn, dass trotz überfüllter Tierheime noch massig Katzen und auch Hunde aus dem Ausland zu uns geholt werden.Wir haben hier wirklich schon genügend Tiere in den Tierheimen. Die Deutschen sollten meiner Ansicht nach erstmal an die Tiere hier in Deutschland denken. Klar sind die Schicksale einiger Tiere z.B. in Spanien ect. schrecklich, aber warum solche schwer vermittelbaren dann noch zu uns ins Tierheim holen, wos ihnen am Ende kaum besser geht? Wenn Tierschützer auch im Ausland helfen wollen, dann sollten sie versuchen, die Tiere dort zu vermitteln oder versuchen, dass das Land selber die Verantwortung dafür übernimmt? Warum müssen wir das machen?! Ich persönlich unterstütze finanziell auch eine Tierschutzorganisation, allerdings machen die sich in Deutschland nützlich.
      Ob ich persönlich ins Tierheim gehen würde um mir eine weitere Katze anzuschaffen (derzeit reichen mir eigentlich meine 3) kann ich nicht genau sagen. Vielleicht wenn meine 3 oder einer davon nicht mehr ist, dann würde ich evtl. mal schauen gehen oder im Internet stöbern. Hab da jetzt auch mal eine schwarze Mix-Katze (halblanghaar) gesehen, die aus einer schlechten Haltung gerettet wurde. Sie war wirklich sehr hübsch und wurde als sehr lieb und verschmust beschrieben. Vielleicht würde ich so eine Katze zu mir nehmen. Aber ich habe da halt auch immer Bedenken wegen der Vorgeschichte. Ich kann mir denken, dass einige keine Katze aus dem Tierheim haben wollen, weil sie evtl. Angst haben, dass die Katze verhaltensauffällig wird oder irgendeine Macke haben, mit der sie nicht klar kommen. Ist ja alles möglich. Die Katzen von einem seriösen Züchter sind meist sehr gut sozialisiert und der Züchter kann helfen das geeignete Tier (zumindest charakterlich) mit auszusuchen. Bei Kira und Carrie wusste ich was auf mich zukommt. Hab sie beim Züchter gesehen und beobachtet.

      Zum Thema Katzen beim Tierarzt.
      Am Mittwoch war ich ja mit meinem Anubis beim TA. Auf der Fahrt gabs natürlich Gejammer. Dort angekommen hab ich gewartet, bis die Dame mit ihrer Katze ins Sprechzimmer gegangen ist. Wir waren also allein. Ich hab ihn rausgeholt und erstmal gewogen. Mit 9 Monaten bringt er stolze 5,3 kg auf die Waage. Danach hab ich ihm wieder auf den Arm genommen und gestreichelt. Und schon ging der Schnurrmotor an. Hab ihn dann auf meinen Schoß gesetzt und weitergekrault. Ihm hats total gefallen. Als wir dann dran waren, hab ich ihn auf den Arm genommen, meine Tasche und die leere Transportbox mit reingenommen. Er musste ja nur durchgecheckt werden und Fitze entfernt werden. Er wurde natürlich die ganze Zeit gekrault und hat dementsprechend auch geschnurrt. Also für ihn war es gar kein Stress. Auch mit Kira hab ich keine Probleme. Carrie ist bissl schwierig, aber beim TA hält sie still. Aber wenn ich sie bei mir mal auf den Arm nehmen will, wg. kämmen, streichelt ect. zappelt sie rum wie verrückt.
      Also da bin ich mit meiner Rasselbande vollkommen zufrieden, was ihr Benehmen beim TA betrifft. ^^
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely:

      Charakter und Tierheim

      Hallo Leute,

      im Tierheim sind meistens erwachsene Tiere, deren Charakter schon ausgebildet ist. Wenn die Katzen dort ein paar Wochen zugebracht haben, dann kann man die Pfleger(innen) fragen und sie können ziemlich genau über deren Charakter Auskunft geben. Da unterscheiden sich die Tierheime nicht von den Züchtern. Bei den kleinen Katzen gilt das genau so. Manchmal allerdings sind gerade die Kleinen so schnell vermittelt, dass eine Auskunft noch nicht möglich ist. Das ist aber gut so! Wenn man sich nicht sicher ist, kann man die Katze reservieren und einige Zeit beobachten, bevor man sich entscheidet. (Das ist doch beim Züchter auch so, oder??)

      Bei den Fundkatzen ist die Vorgeschichte natürlich unbekannt (wie bei meinem Semmel). Wenn die Katze allerdings ein paar Wochen im Tierheim war und gezeigt hat, dass sie eine Schmusebacke ist, wäre mir die Vorgeschichte egal. Wer Wert darauf legt, die Vorgeschichte zu kennen, nimmt halt eine Katze mit, die abgegeben wurde. Viele arme Schätzchen sind z.B. verwaist oder werden wegen Allergien abgegeben.

      Über den Gesundheitsstatus der Katzen wissen die Tierheime natürlich auch Bescheid. Außerdem bekommt man sie erst mit nach Hause, wenn sie gesund, geimpft, entwurmt und kastriert sind.

      Semmel war am Anfang "extrem" brav und sehr verbunden. So als wäre er heilfroh, ein Zuhause zu haben. Das war ein schönes Erlebnis für uns alle! Wenn ich mir die Erfahrungsberichte der anderen Tierheimkatzen-AdoptivFrauchen und -Herrchen durchlese, dann ist dieses Verhalten nicht selten. Das ist so schön, glaubt es mir!

      Astrid
      Ich möchte noch einen zweiten Beitrag nachschieben. Ich schreibe ihn extra, weil er sich auf einen anderen Aspekt bezieht:

      Ich habe ja schon geschrieben, dass es für mich nicht sinnvoll ist, Katzen aus dem Ausland, insbesondere aus südlichen Ländern einzufliegen.
      Sinnvoll wäre meines Erachtens, den Katzen ein lebenswertes Leben als Straßenkatzen zu ermöglichen. In Griechenland habe ich erlebt, dass die Katzen an verschiedenen Stellen Futterstellen haben. Für ein Flugticket können sicher mehrere Kastrationen bezahlt werden.

      Alles Liebe Astrid

      Querungshilfe schrieb:

      Ich möchte noch einen zweiten Beitrag nachschieben. Ich schreibe ihn extra, weil er sich auf einen anderen Aspekt bezieht:

      Ich habe ja schon geschrieben, dass es für mich nicht sinnvoll ist, Katzen aus dem Ausland, insbesondere aus südlichen Ländern einzufliegen.
      Sinnvoll wäre meines Erachtens, den Katzen ein lebenswertes Leben als Straßenkatzen zu ermöglichen. In Griechenland habe ich erlebt, dass die Katzen an verschiedenen Stellen Futterstellen haben. Für ein Flugticket können sicher mehrere Kastrationen bezahlt werden.

      Alles Liebe Astrid


      Da bin ich ganz deiner Meinung. Aber warum kommen die Tierschutzvereine nicht darauf?

      Was du über die Tierheimkatzen schreibst ist für mich persönlich sehr interessant. Weil ich hatte halt meist das Vorurteil, wie ich es in meinem oberen Beitrag geschrieben hatte.
      Aber auch das Verhalten bei erwachsenen Katzen kann sich bei einem Umzug ändern. Mein bestes Beispiel ist Hexe. Bei mir total lieb und verschmust und doch eher zurückhaltend. Jetzt ist sie eine fast komplett andere Katze. Sie genießt es raus zu gehen und zeigt jetzt auch das typische Temperament eines Norwegers. Schmusen kommt sie ab und zu noch, aber nicht mehr soo oft. Wenn Gäste kommen, ist sie mittlerweile auch nicht mehr so scheu. Das hat mir gezeigt, dass es das beste war sie zu meinen Eltern zu geben. Bei mir wäre sie bestimmt nicht glücklich geworden.
      Von den kleinen Mietzen kann man eigentlich nie wirklich den Charakter 100% ig bestimmen. Im neuen Heim machen sie beispielsweise nicht so viel Unsinn oder schmusen viel lieber, als beim Züchter oder halt im Tierheim. Aber ich denke, dass kann auch bei erwachsenen Tieren passieren.

      @ Astrid:
      Man kann sich ein Kitten reservieren lassen, aber auch nicht ewig. Am Ende sagt der Interessent, der das Kitten z.B. 4 Wochen reserviert hat am Ende, dass es doch keine Katze für ihn ist. In der Zwischenzeit hätte vielleicht ein anderer sein Interesse angemeldet, aber da das Kätzchen reserviert war, sich anderweitig gekümmert. Bs zur Besichtigung und nach dem Besuchstermin so ne Woche ist ok, zumindest sind das meine Erfahrungen. Da hat man im Tierheim sicherlich mehr Zeit für.
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely:
      Das probkem ist aber auch hei vielen tierheimen das sie sich chancen verbauen. Da wird dann nicht an berufstätige abgegeben oder nur in freigang, dann nur mit balkon etc. Ganz am anfang als mein mann und ich zusamnengezogen sind da haben wir keine bekommen weil wir berufstätig waren und zu jung. Wir haetten ja sogar zwei genommen damit keiner alleibe ist. Noe gabs nicht und das in zwei oder drei tierheimen. Da hat man dann irgendwann keine lust mehr drauf.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Tierschutzdogmatik

      Hallo Sarah,

      das habe ich auch schon erlebt. Allerdings hatte ich dabei mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass sie die Katzen am liebsten alle behalten wollen. Sie redeten außerdem sehr schlecht über die ehemaligen Besitzer der Tiere. Das finde ich auch ziemlich daneben.

      In einem Tierheim haben sie mir nur eine einzige Katze gezeigt und die anderen 120 durfte ich nicht anschauen. Wohlgemerkt: Ich wollte einen Kater und sie zeigten mir ein Mädel. Sie meinten, dass diese optimal zu uns passen würde. Als wir aber in den Raum kamen, da sprang einfach kein Funke über. Wir waren nicht der Ansicht, dass sie passte. Die Mieze übrigens auch nicht. Da durften wir wieder gehen. Eine zweite Katze durften wir an dem Tag nicht mehr sehen. Es hieß: "Beim nächsten Mal." Wir sind übrigens 15 Kilometer dorthin unterwegs gewesen.
      In einem anderen Tierheim hieß es, ich dürfe meine Kinder nicht mitbringen. Das würde die Katzen "zu sehr aufregen". (Wie sollen sie sich eine Katze aussuchen, wenn sie nicht herein dürfen?)
      Im dritten durften wir nur durch eine Scheibe aus der Entfernung gucken.
      Im vierten teilte man mir mit, es gäbe keine Katzen, die abgegeben werden könnten (????)

      Ich habe dann von zu Hause aus zuerst angerufen und meine Bedingungen geklärt: Ich will alle Katze sehen, ich will meine Kinder mitbringen und wir wollen alle drei die Katze aus der Nähe erleben dürfen. Damit hatte ich dann Erfolg. In allen Tierheimen arbeiten nämlich auch professionelle Tierpflegerinnen. Ich hatte fortan nur noch mit denen zu tun, bis wir unseren Semmel gefunden hatten.

      Die "Profis", waren viel toleranter. Sonst hätte ich ihn wohl nicht bekommen. Schließlich wollte ich einen Einzelkater, habe kleine Kinder und dann auch noch in ungesichterten Freigang.


      Wahrscheinlich hätte ich Probleme bei einem Züchter unter diesen Bedingungen eine Katze zu bekommen.


      Ich wurde allerdings ziemlich detailliert ausgefragt, wie ich mir die Katzenhaltung vorstelle und wie es bei uns zu Hause aussieht. Außerdem musste ich Semmel mindestens zwei Mal besuchen bevor ich ihn mitnehmen durfte. Der Vertrag ist ähnlich wie bei einem Züchter. Wenn ich ihn z.B. an eine Freundin abgeben wolllte, dann müsste ich mich zuerst im Tierheim melden und die Erlaubnis einholen. Sie dürften mich sogar besuchen um zu kontrollieren, ob es Semmel gut geht (wenn er dann zufällig gerade da ist :) ). Ich habe noch vergessen, dass Tierheimkatzen stets gechipt und registriert sind, wenn man sie bekommt. Ich muss es auch sofort melden, wenn er weglaufen sollte.

      Zu den "Voraussagungen" zum Charakter:

      Ich fand die Informationen zum Charakter schon ziemlich genau, aber du hast Recht: Das kann sich ändern. Manche Katzenhalter-"Fachleute" holen sich bewusst eine Katze, die als unsauber oder aggressiv abgegeben wurde und haben nie mehr ein Problem damit, weil sich die Katze im neuen Zuhause wohl fühlt.

      In unserem Tierheim hättet ihr sicher zwei Katzen bekommen. Es gibt nur eine Regel: Kätzchen nur zu zweit. Wenn man eine Einzelkatze in Wohnungshaltung sucht, dann bekommt man sogar eine (die dann aber wahrscheinlich alt ist, ein Handicap hat und andere Katzen doof findet.)

      Aber wie gesagt: Immer nur die Profis ansprechen.

      Alles Liebe Astrid
      Ja ich hatte irgendwann halt keine Nerven mehr und es kam mir so vor als wolle man keine Katzen vermittel, bei einigen Orgas übrigens das gleiche.
      Hat wohl alles sein für uns wieder.

      Aber du hast recht, der ungesicherte Freigang ist bei vielen Züchtern wohl wirklich ein Problem. Ich hatte ja schonmal gesagt das ich persönlich da auch große Bedenken hätte und nur in Einzelfällen zustimmen würde, wenn jemand irgendwo mitten im Feld wohnt oder so :kicher: aber auch das ist Ansichtssache.
      Aber das kriterium Einzelkatze, das könnte man auch beim Züchter angeben, dann wohl allerdings kein Jungtier. Da ist es wohl wie im Tierheim, Jungtiere nur zu zweit oder zu vorhandenen Artgenossen. Aber Züchter haben ja des öfteren auch mal kastraten die sich in der Gruppe absolut nicht wohl fühlen.

      Geimpft und gechippt sind Katzen sowohl beim Züchter als auch beim Tierheim. Fast alle Züchter geben die Kitten ja auch nur frühkastriert ab oder eben mit der auflage das sie kastriert werden müssen.

      Ich denke da sind viele Sachen ähnlich.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Ungesicherter Freigang

      Hallo Sarah,
      ja, das ist Ansichtssache. Ich hatte mal einen orangefarbenen Kater (EKH), der mir weggelaufen ist und als ich im Tierheim anrief und fragte, ob er dort abgegeben worden sei, da teilte man mir mit, dass ich den wohl niemals wieder bekommen würde.

      Das stimmte auch. Wenn er schwarz gewesen wäre, dann hätte ich ihn sicher wieder gekriegt. Semmel hat ja auch eine spezielle Farbe, aber ich mache mir trotzdem keine großen Sorgen. Das Leben ist immer mit Risiko verbunden. Wenn er allerdings abends nicht kommt, bin ich nervös. Das gehört dazu.

      Die Bezeichnung "Ungesicherter Freigang" ist trotzdem meiner Meinung nach unangemessen, weil er zu negativ klingt. Ich würde sagen: "Echter Freigang".

      Man könnte auch statt "gesicherter Freigang" "Freigehege" sagen.

      Alles Liebe Astrid
      Also ich habe Kätzchen aus meinem A-Wurf auch in Einzelhaltung und in Freigang verkauft. Alle natürlich kastriert. Amelie war schon bei mir eher die Einzelgängerin, obwohl sie auch viel gekämpelt hat mit ihren Brüdern. Die neue Besitzerin hat den Garten eingezäunt, somit war Freigang ok. Als ich mal wieder mit ihr telefoniert habe, hat sie mir erzählt, dass die Kleine alle im Griff hat. Da ja immer jemand im Haus ist, hatte ich kein schlechtes Gewissen sie als Einzelkatze abzugeben.
      Meinen schwarzen Liebling Abraxas hab ich zwar nicht als Einzelkatze abgegeben, aber in Freigang. Der neue Besitzer wohnte auf dem Land, also weit weg von vielbefahrenen Straßen. War ok. Armageddon hab ich auch als Einzelkatze abgegben. Klar die ersten Tage hat er nix gefressen, aber ich habe gespürt, dass er von der Frau wie ein König behandelt wird und sie halt auch nicht soo viel Geld hat. Aber es war bei ihr Liebe auf den ersten Blick und da konnt ich nicht im Weg stehen. Mittlerweile hat er sich dran gewöhnt. Ich geh ihn bestimmt auch zu seinem 1. Geburtstag mal besuchen. Die Dame wohnt ja nur 5 min entfernt von mir. :)
      Aber ich bin bei allen froh, dass ich sie frühkastriert habe, gerade bei Abraxas. Der Herr fragte ja auch, wie groß die Eltern waren und wie groß er werden würde. Wäre er nicht kastriert gewesen, hätte man da auch was falsches denken können. Man kann nie wissen wie einige Leute denken.
      Mir persönlich ist es auch lieber, wenn die Mietzen drinne sind oder ein gesichterter Freigang vorhanden ist. Weil wer gibt schon gerne viel Geld aus und dann wird die geliebte Katze von nem Auto überfahren. Man investiert ja schließlich viel Zeit und Liebe in die Katze.
      Also gechippt waren meine Kitten nicht. Auch Carrie war nicht gechippt. Also das machen nicht alle Züchter, zumindest die ich kenne. Kira allerdings ist gechippt.
      Ich sag immer, es kommt auf die Katze und auf die Umgebung drauf an. Aber jeder Züchter macht es anders. Einigen ist es vielleicht egal und andere bestehen darauf, dass die Kitten nicht alleine sind. Und so sollte es auch im TH sein. Das auch bei Kitten auf den Charakter geschaut wird und dann erst entschieden wird, ob die Katze auch als Einzelkatze gehalten werden kann.
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely:
      Denke ich auch, Kitten sollten nicht alleine sein müssen , es sei denn der Charakter ist wirklich so stark einzelkämpferisch das so etwas abzusehen ist.
      Ich glaube dir schon das du darauf geachtet hast ;)

      Ich bin auch der Meinung: wer ne Einzelkatze möchte, na der sucht sich halt ne ältere die auch alleine sein möchte.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Einzelkätzchen

      Hallo Sarah,

      mein Semmel war ja schon groß. Die Frage nach einer kleinen Katze stellte sich erst gar nicht. Da ich arbeiten gehe, hätte ich dafür keine Muße gehabt. Da musste eine Katze her, die schon einigermaßen "eingenordet" war.

      Vor Semmel hatte ich ja zwei und die waren 12 Wochen, als sie zu uns kamen. Das war ein großes Stück Arbeit, bis die beiden wussten, was Sache ist. Einer von den beiden brauchte drei Monate, um zu merken, dass Menschenhände gut kraulen können.

      Alles Liebe Astrid

      Einschränkung

      Manchmal ist es einfach eine Frage des geringeren Übels. In "dem anderen Forum", aus dem ich hierher kam, da wurden Menschen angefeindet, wenn sie beispielsweise eine kleine Katze von irgendwoher gerettet hatten, aber keine zweite Katze dazu holen wollten und / oder konnten.

      Für die kleine Katze ist es besser, wenn sie wenigstens einen Menschen hat, der sich um sie kümmert. Dann sollte man das akzeptieren.
      Ich halte es nicht für "lebensunwertes Leben", wenn eine kleine Katze mal alleine bei einem Menschen landet. Manchmal entscheiden einfach äußere Umstände.

      Alles Liebe Astrid
      Also in meinem Bekanntenkreis haben sich auch 3 einen Einzelkater zugelegt. 2 Kitten kommen von einem Freund, der seine Mietzen draußen rumlaufen lässt und sie halt ab und zu mal tragend sind. Einer davon ist ne absolute Kampfkatze. Der fällt jeden an. Der ist alleine in der Wohnung und sein Frauchen ist in Schichten arbeiten. Ich hätte für sie empfohlen, dass er noch nen Spielgefährten bekommt mit dem er spielen und kämpeln kann. Weil er ist richtig aggressiv Besuch gegenüber. Kratzen und Beißen aber das vom Feinsten.
      Sein Bruder war auch so. Dann sind seine Dosis umgezogen und er durfte raus. Und was für ein Wunder, er ist ruhig geworden und ertägt Besuch mit links.
      Die andere Freundin hat sich einen blauen BKH Kater geholt. Wenn man ihn ärgert, kann der einem auch die Hand zerkratzen. Natürlich ärgert der Freund von ihr ihn ständig und sieht dann dementsprechend aus. Mal sehen wie lange er das noch so lustig findet. Die Züchterin hat ihn auch als Einzelkatze verkauft. Aber ich denke ein Spielgefährte wäre auch für ihn nicht verkehrt, gerade weil beide auch in Schichten arbeiten sind und auch nicht soo oft da sind, wie er Gesellschaft braucht.

      Als ich 2002 noch bei meinen Eltern wohnte, hatte ne Arbeitskollegin auch gerade Kitten. Also erstmal alle 4 Babys zu uns geholt und die Rasselbande beobachtet. Haben uns damals auch 2 rausgesucht. Es stellte sich heraus, dass es 2 Kätzinnen waren. Leider wurde die eine überfahren nach kurzer Zeit. Die andere, Lucy, ist heut noch bei meinen eltern. Sie hat sich an das Alleinsein gewöhnt und faucht Hexe, die 2011 eingezogen ist, heute immer noch an, wenns ihr zu viel wird.

      Also auch solche Kitten können sich daran gewöhnen allein zu sein. Wenn sie nicht aggressiv Menschen gegenüber sind, kann das auch so bleiben. So haben Mensch und Katze eine größere Bindung zueinander und das wollen doch die neuen Menschen meist haben. Aber 2 Katzen ist meist schöner.

      Aber wie du schon schreibst Astrid, ne 2. Mietz geht halt manchmal umständehalber nicht.
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely: