Verängstigte Fibi

      Verängstigte Fibi

      Guten Morgen, Liebe Katzenfreunde

      Ich schreibe, weil es in unserem Haushalt drunter und drübergeht und mein Mann soweit ist zu sagen, dass unser Jüngster ausziehen muss, wenn es sich nicht ändert.
      Im folgenden STelle ich ersteinmal unsere drei vor, dann die Konstellationsproblematik:

      Morrigan - oder auch "Möhrchen" : 5 Jahre alte EKH. Sie ist verspielt, verschmust und genau so wie ich mir immer eine Katze vorgestellt habe: Sie liegt und döst den halben Tag, aber wenn es eine Fliege in ihr Revier wagt zeigt sie, dass sie tatsächlich eine Jägerin ist (Oder irgendwann mal eine gefressen hat.)

      Fenris Katz' : 1 Jahr alt. Ich glaube, mehr muss ich dazu nicht sagen. Er rauft, er spielt. Er liebt Klickertraining und bekommt jeden Tag seine zwei Stunden "Katzenangeln extrem" über Tisch und Bänke.

      Fibi: 7 Jahre alt. Norwegische Waldkatze, ruhig, sensibel. Seit wir sie haben, haben wir immer scherzhaft gesagt, sie "wisse nicht, wie man Katze spricht". Sie spielt nicht gern. Sie jagt nicht. Sie kann nicht klettern oder springen. Sie zeigt, seit wir sie aus dem Tierheim haben, und das ist nun stolze 4 Jahre her, Verhaltensauffälligkeiten, wie Schwanzjagen (exessiv), übermäßigen Putzen (das hat sich stark gebessert).
      Auch haben wir das Gefühl, dass sie in ihrer Kommunikation mit den anderen beiden sehr eingeschränkt ist, bzw Verhalten Fehldeutet.



      Hier die Konstellation und die Probleme dahinter:

      Morrigan und Fibi zogen vor 4 Jahren bei uns ein und verstanden sich problemlos. "Verstehen" in dem Fall der beiden bedeutet, man gab sich Näschen und ging seines Weges. Kein Fauchen, ein wenig spielen.

      Fenris kam im letzten Winter zu uns, nachdem ich mich Hals über Kopf in den Wirbelwind verguckt hatte. Uns war bewusst, dass es fies werden könnte, einen so jugen Kater zu den beiden Damen zu setzen. Er ist bis zu seiner Vermittlung mit seinen GEschwistern zusammengewesen und von daher sehr gut sozialisiert.

      Autsch. Die Vergesellschaftung der Drei dauerte zehn Tage und verlief sehr ruhig. Die drei lebten Nebeneinander, klärten ab und an kleine Rangkämpfe. Also alles, wie es sein sollte. Nichts lautes, nichts blutiges.

      Soooooooooooooooooooo
      Seit dem Einzug sind nun sechs Monate vergangen. Und Prinzessin Fibi ist fast nicht wiederzuerkennen:
      Während Fenris und Morrigan die Wohnung gemeinsam bewachen und erkunden, hockt Fibi nurnoch an drei Orten: Im Arbeitszimmer meines Mannes, unter der Küche oder in der hintersten Ecke der Essecke. Sie faucht und knurrt schon, sobald sie den Kleinen sieht.
      Es gibt Gute Tage und Schlechte Tage: An Guten Tagen darf er an ihr vorbeilaufen und an schlechten wird auf Sichtkontakt gefaucht. Wir schaffen es nicht, sie irgendwie wieder zu integrieren.
      Sie hat sich das Arbeitszimmer als Revier gesucht. ZWar dürfen die anderen beiden rein, aber sobald ihr auch nur einer der beiden zu Nahe kommt, flüchtet sie wieder unters Sofa, oder in eine ihrer Ecken.


      Wir haben schon ein paar Dinge versucht: Zyklene, Feliway-Stecker. Wir spielen den Kleinen müde, Clickern mit ihm (wir dachten, es liegt vieleicht daran dass er mit ihr spielen will und sie darum mal "hinterrücks angefallen" hat.). Fibi bekommt ihre Sondereinheiten Streicheln, Kraulen und Knuspersnacks.
      Von Zyklene über Bachblüten.. wir haben keine Ahnung was wir tun können/sollen.

      Da Fenris der Auslöser war und die beiden Damen schon so lang' bei uns sind, wird Fenris wieder ins Tierheim müssen, sollten wir keinen Weg finden irgendwie Fibi helfen zu können.

      Egal welche noch so kleine IDee, irgendetwas wird ihr doch helfen können.


      Ich danke euch fürs lesen.
      Julia


      Anmerkung: 100 m² Wohnung + Balkon, alle Katzen kastriert. 4 Klo's. Fressen und betteln können alle drei harmonisch nebeneinander, daher keine Futtertrennung (Fibi nutzt das Fressen immer, um den Winzling mal wieder zu beschnuppern).
      Hallo Julia,

      spontan ist mir eingefallen: Der jüngste und/oder Fibi muss raus - damit meine ich: Freigänger werden. Wahrscheinlich geht das aber nicht.

      Meine zweite Idee war: Was stimmt mit Fibi nicht? Sie benimmt sich, als wäre sie taub, sähe schlecht oder wäre autistisch (falls es so etwas bei Katzen gibt).

      Wenn ich mir deine Beschreibung durchlese, dann finde ich Fibis Verhalten völlig angemessen: Sie wollte schon immer ihre Ruhe haben und demnach muss sie sich den Kleinen vom Leib halten. Vorher hatte sie anscheinend auch nicht viel Wert auf die Gesellschaft der anderen Katze gelegt.

      Eine Idee wäre, die Entscheidung zu akzeptieren, dass nun das Arbeitszimmer Fibis "Revier" ist. Also macht es schön gemütlich und zeigt den anderen beiden Katzen, dass sie sich nicht auf Fibis Liegeplätze legen dürfen.

      Ist Fibis Herkunft bekannt?

      Liebe Grüße Astrid

      PS Herzlich Willkommen hier in unserem Forum!

      Liebe Grüße Astrid
      Fibi ist ein Tierheim-Tier. Sie wurde in einem Mülleimer gefunden und mehr wissen wir nicht.

      Hören kann sie wunderbar.. das leiseste Flüstern ihres Namens und schon hat man ihre Aufmerksamkeit. "Autistisch"... hmmm... wir befürchten dass sie nie wirklich sozialisiert wurde, sonst könnte sie vieleicht "Katze" sprechen/lesen.
      Sehen.. haben wir uns auch schon gefragt, ob sie das nicht richtig könne. Aber dann liefert sie sich ein STarr-Duell mit einer Fliege und schon ist der Gedanke wieder weg.


      Sie fühlt sich im Arbeitszimmer sicher und gut. Wälzt sich auf dem Boden, dem Sofa.. schläft auf dem Scho´meines Mannes. Sie ist dort "normal", solange der Kleine nicht da ist. Akzeptieren könnten wir das zwar.. immerhin haben wir das die letzten 4 Monate getan.. aber es ist nicht gut für sie, wenn sie den absolzuten Stress hat, dass sie sich in der Wohnung nicht bewegen kann ohne Angst haben zu müssen.

      Bislang hat sie, bis auf dass sie von Versteck zu Versteck huscht, keine "Probleme". Sie ist weiterhin sauber, hat tolles Fell und ist auch zu ihrem Lieblingsmenschen weiterhin gnädig.
      Hallo Julia,

      eins wollte ich noch los werden: Ich finde, dass ihr euch sehr viel Mühe mit eurer kauzigen Norwegerin gebt.

      Vielleicht ist sie es ja, die einen Einzelplatz bei einer allein stehenden älteren Person benötigt. Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht?

      Noch eine Idee: Es gibt doch diese Katzenklappen mit Chiperkennung. Es ist zwar etwas verstiegen, aber vielleicht könntet ihr eine solche in die Tür des Arbeitszimmers einbauen.

      Liebe Grüße Astrid
      Fibi ist halt ein Sonderling.

      Aber das macht sie nicht weniger Liebenswert.. sie ist die schönste Katze, die ich je gesehen habe. Sie ist vom Charakter her wunderbar. Ihre "Macken", dass sie z.B. nicht "katze" spricht, ab und an noch ihren SChwanz fängt und zu gurren anfängt wie eine Taube, sobald man ihren Bauch reibt, sind mehr als Liebenswert.

      Meine Mutter würde sie nehmen, wenn es garnicht mehr auszuhalten wäre und sie zu sehr leidet. Alleridngs ist mein sTiefvater Allergiker, das wäre also.. hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmneeee. Aber dennoch würde sie es tun, sollte Fibi es nicht mehr aushalten. Aber auch das wäre eine eher allerallerallerletzte Variante.. sie hat da einfach den Vortritt, da sie und morrigan die Ersten in der Wohnung waren.
      So Blöd wie das ist und auch wenn sie den vortritt hatte denke ich wäre es die beste entscheidung für Fibi ein Einzelplätzchen zu haben, ohne andere Katzen mit viel Ruhe...

      Ich weiß selber wie hart sowas ist, aber manchmal muss man auch schwierige Entscheidungen treffen.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Erstmal herzlich Willkommen Dorathea;

      das ist wirkliche eine verzwickte Situation. Wenn bis jetzt wirklich nichts gebracht hat, bin ich auch der Meinung, dass ihr für Fibi einen ruhigen Einzelplatz suchen solltet. Morrigan hat sie ja in Ruhe gelassen. Sie sind anscheindend nicht die besten Freunde aber haben sich respektiert, bzw. hat Morrigan eure Fibi in Ruhe gelassen.

      Das gurren ist bei Norwegern sehr normal. Meine Kira gurrt fast nur. Selten hör ich von ihr mal ein "Miau". ;)
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely:
      Hallo Ihr Norweger-Besitzerinnen,

      will nur mal einwerfen, dass mein Semmel das Gurren erfunden hat :) Nein im Ernst: Meiner Erfahrung nach gurren die meisten Katzen meistens und wenn mal ein "miau" kommt, dann sehr selten (Semmel: bei größter Empörung - z.B. weil ich ihn abends um elf nicht mehr raus lasse.)

      Semmel gurrt allerdings nicht, wenn ich ihm den Bauch reibe. Das ist außergewöhnlich! Ich kann dich gut verstehen, Julia. Sie ist dir sicher ans Herz gewachsen.

      Ich wünsche dir, dass du eine verträgliche Lösung findest, ohne Wildfang oder Täubchen abgeben zu müssen. Bitte berichte uns weiter!

      Liebe Grüße Astrid

      Querungshilfe schrieb:

      Hallo Ihr Norweger-Besitzerinnen,

      will nur mal einwerfen, dass mein Semmel das Gurren erfunden hat :) Nein im Ernst: Meiner Erfahrung nach gurren die meisten Katzen meistens und wenn mal ein "miau" kommt, dann sehr selten (Semmel: bei größter Empörung - z.B. weil ich ihn abends um elf nicht mehr raus lasse.)


      Also ich hab das Gurren zum ersten Mal bei meinen Norwegern gehört. Hatten vorher auch die "normalen Hauskatzen" und die haben nie gegurrt, daher dachte ich das.
      Aber erfunden, dein Semmel... ;) Carrie und Anubis erzählen mir ständig was und da wird auch richtig gejammert/gemauzt, aber meist steht ihnen das futter halt nicht so an oder sie wollen geknuddelt werden.
      Liebe Grüße von

      Sandra und ihre Fellnasen Kira, Carrie und Anubis

      Ein Leben ohne meine 3 Süßen wäre nur halb so schön. :lovely:
      Wahrscheinlich gurren die Norweger lauter als mein kleiner 4kg-Klapp-Kater :) Aber die bevorzugte Sprache ist es trotzdem. Ist doch schön!!!

      Meist glaube ich in seinen Worten herauszuhören, wie er sagt: "Ach du meine Güte, du verstehst mich sowieso nicht - wenn du doch nicht so schwer von Begriff wärst (dann würdest du die Kühlschranktür endlich öffnen und den Schinken rausholen...)" Sorry! Ich komme vom Thema ab. Ich wollte nur sagen, dass ich Julia gut verstehen kann, wie ihr das Herz aufgeht bei ihrer gurrenden Katze.

      Alles Liebe Astrid