Hallo Leute,

da ich bisher noch keine Antwort bekommen habe und mir das Thema sehr wichtig ist, eröffne ich noch einmal ein neues Thema. Aus dem Tagesplausch stammt folgende Antwort von mir:

Hallo Sandra, hallo an alle anderen!

Heute traf ich die Nachbarin, um mich für die Semmel-Pflege zu bedanken. Sie hat mir eine Geschichte erzählt - die kann ich gar nicht glauben: Semmel hat sie angefallen und nicht in die Wohnung gelassen. Sie sagte, er hätte die Ohren bis nach hinten gelegt, gefaucht, geknurrt, sogar gespuckt und hat sie dann angegriffen und die Hand zerkratzt. Danach wäre sie nicht mehr in unsere Wohnung gegangen. Den Job hat dann ihr Bruder übernommen. Bei dem war er ganz normal. Das ist der Hammer!

Ich bin mir sicher, dass unsere Nachbarin eine absolute Katzenliebhaberin ist und auf keinen Fall irgend einen Quatsch gemacht hat. Vielleicht war Semmel aggressiv, weil sie in sein Revier eingedrungen ist (in die Wohnung), keine Ahnung. Andere Nachbarn haben ihn auch schon einmal gepflegt und da war er auch ganz friedlich.

Semmel hat zwei Seiten - das hätte ich nicht von ihm geglaubt. So habe ich ihn noch niemals erlebt: Er hat jemanden ohne Vorwarnung (und ohne ersichtliche Not) angegriffen.

Irgendwelche Ideen, wie wir das zerrüttete Verhältnis der beiden wieder ins Lot bekommen können? Unsere Nachbarin hat sichtlich Angst vor ihm. Sie ist heute ganz verschreckt ausgewichen, als er an ihr vorbei lief. Semmel legte auch sofort die Ohren nach hinten.

Oh mann. Das ist mir echt unangenehm.

Liebe Grüße Astrid



(Zitat Ende)


Er ist mir jetzt auch ein wenig unheimlich, wenn ich an den Vorfall denke. Schließlich wickelt er sich fast jede Nacht wie ein Kopfhörer um meinen Kopf. Was ist, wenn er dann plötzlich seinen aggressiven Anfall bekommt? Das wäre schrecklich.

Hallo Leute,

danke für eure Antworten! Da Semmel aus dem Tierheim stammt, kenne ich seine Vorgeschichte nicht. Ich frage unsere Nachbarin mal nach ihrem Parfum. Das wäre eine einfache Lösung. Komischerweise lässt er sich draußen von ihr streicheln, nur im Haus ist er aggressiv. Das gilt auch für den Hausflur. Er legt die Ohren an und schlägt mit dem Schwanz und das sogar, wenn wir daneben stehen. Gestern ist er dauernd um uns herum geschlichen, solange wir uns mit ihr unterhielten.

Sie ist sehr tapfer und meinte, dass sie ihn trotzdem füttern würde, wenn wir wieder wegfahren. Dann wird sie ihm voraussichtlich sein Futter auf die Terrasse stellen. Vielleicht legt sich dann der Zwist auch langsam. Ich hoffe es.

Mir ist Ähnliches auch schon widerfahren. Ich sollte auf das Haus meiner Freundin aufpassen und den Garten gießen. Ihr Kater fiel mich im Garten ohne Vorwarnung direkt an. Wie ein Nahkämpfer. Er muss im Gebüsch gelauert haben.

Mannomann. Mir ist die Sache immer noch sehr unangenehm.

Liebe Grüße Astrid

Hallo Sandra,

das mit dem Revier kann nicht der einzige Grund sein, da ihn schon eine andere Nachbarin gefüttert hatte ohne Probleme. Im Gegenteil: Er stolzierte immer sofort heran und musste gestreichelt werden. Dasselbe galt ja für den Bruder unserer Nachbarin, der ebenfalls freudig begrüßt wurde. Nur unsere Nachbarin wurde bereits an der Tür so heftig attackiert, dass sie schleunigst das Weite suchte.

Der Geruch der anderen Katzen kann es auch nicht sein (unsere Nachbarin hat zwei), da der Bruder ebenfalls den Geruch der Katzen an sich hat.
Mir ist das schleierhaft. Gerade Frauen mag Semmel sonst besonders.

Sie erwähnte etwas von einem Vorfall, der sich vor ein paar Wochen zugetragen haben soll. Ich weiß nur, dass Semmel in ihrer Wohnung war und sie sich dabei begegneten. Genaueres weiß ich nicht. Danach frage ich sie noch einmal. Vielleicht ergibt sich daraus eine Erklärung.

Schade. Ich hatte schon gehofft, dass sich Semmel mit den beiden Katzen unserer Nachbarin anfreunden könnte. Er hat sich im Tierheim außerordentlich gesellig gezeigt. Es wäre für ihn noch ein wenig mehr Gesellschaft und auch für die beiden anderen, die Wohnungkatzen sind und sicher ein wenig Anregung zu schätzen wissen.

Alles Liebe Astrid

Hallo Leute,

weil mich Semmels plötzlicher Anfall nicht in Ruhe lässt, habe ich heute noch einmal in der Nachbarschaft herum gefragt. Alle kennen ihn nur als hingebunsvollen "Sich-Hinschmeißer", wenn jemand zum Streicheln in der Nähe ist. Er stattet anscheinend mehreren Nachbarn regelmäßig Besuche ab und lässt sich knuddeln.

Unsere Nachbarn nebenan berichteten mir, dass er ihnen in einer Nacht den Schlaf raubte, weil er stundenlang penetrant vor der Haustür gejammert haben soll. Er sei nur zwischendurch mal eine halbe Stunde verschwunden und danach hätte er weiter gejammert. Unser Nachbar sagte, dass er - wenn es sich nicht um einen guten Bekannten gehandelt hätte - rabiate Methoden angewendet hätte (Wasserschlauch etc.)

Alle Nachbarn haben ihn gefüttert und alle Nachbarn waren überrascht als ich erwähnte, dass er jederzeit in die Wohnung konnte und dort dreimal am Tag frisches Futter bekam. Er muss sich aufgeführt haben wie ein verhungerndes Häufchen Elend.

Dieses Verhalten sieht meinem Semmel ähnlich.

Liebe Grüße Astrid

Hallo Sandra,

ja, die Befragung der Nachbarn hat mich wieder ein wenig beruhigt. Vielleicht lade ich unsere Nachbarin mal auf einen Kaffee in unsere Wohnung ein und bitte sie dann, kein Parfüm aufzulegen. Vielleicht kommt Semmel wieder in die Bahn, wenn sie an unserem Küchentisch sitzt, nach nichts riecht und ganz harmlos ist.

Liebe Grüße Astrid