Tierschutzkatzen

      Tierschutzkatzen

      Hallo zusammen,

      gerade ärgere ich mich darüber, dass die meisten Katzen im Internet, die über den Tierschutz vermittelt werden nur in Wohnungshaltung mit "gesichtertem Balkon" oder "gesichterem Garten" vermittelt werden. So, als wäre ein "gesicherter Balkon" das größte Glück, das einer Katze widerfahren kann.

      Ich sehe ab und zu nach, ob mich eine Anzeige besonders anspricht, weil mich der Gedanke immer wieder beschäftigt, ob wir nicht doch noch einen zweiten Semmel (vielleicht ein "Mohnbrötchen", einen "Pumpernickel" oder einen "Marmorkuchen" :-)) aufnehmen könnten.

      Wie dem auch sei: Ich verstehe es nicht. Ich finde, dass ein ordentliches Katzenleben draußen stattfindet. Die meisten Tierschutzkatzen dürfen nicht in den Freigang. Ärgerlich und für mich nicht nachvollziehbar vor allem bei Katzen, die noch ziemlich jung sind und gesund, oder deren Herkunft unklar ist (vielleicht waren sie ja Freigänger?)

      Es sind nur die Tierschutzkatzen, die sich in der Regel auf Pflegestellen befinden, bei denen ich diese Vorliebe für Wohnungshaltung feststellen muss. Einmal habe ich bei einer Frau angerufen, die mir - ohne Vorkontrolle!- mitteilte, dass sie Freigang generell für "zu gefährlich" halten würde. Diese (Angst-)Meinung ist nicht nur intolerant, sondern arrogant.

      Bei den Tierheimen ist es allerdings meistens kein Problem, einen Freigänger zu bekommen (siehe Semmel!). Also werde ich mich in Zukunft mehr auf den Tierheimseiten herumdrücken. Das schont auch meine Nerven.

      Liebe Grüße Astrid
      Oh...okey...schade das meine Katzen kein ordentliches Katzenleben haben dürfen...
      aber bei uns würde ein ordentliches Katzenleben bedeuten:
      -unmittelbare Nähe zu einer Hauptstraße
      -jede Menge Bauernhofkatzen/Streuner,die nicht den besten Gesundheitszustand aufweisen
      -Rattengiftköder(stand letze Woche in der Zeitung und ich hab die Absperrung deswegen gesehen...wäre in einem Freigängerradius)
      -ein Nachbarshund der schon einpaar Katzen auf dem Gewissen hat
      -Futterstellen mit Billigtrofu und ich hab eine Allergiekerin,die auf das steht,was sie nicht verträgt

      Ich weiß nicht...keine Ahnung warum ungesicherter Freigang nicht gern gesehen ist,ich finde absolut rein garkeine Gründe... :)
      Viel Meinung und keine Ahnung ist die falsche Kombi....
      Hallo Ihr beiden,

      ich denke, man muss das individuell sehen, je nach den Bedürfnissen der Katze und den Möglichkeiten der potentiellen Dosis. Wohnungskatzen können sicher auch ein schönes Leben haben. Sie sind zum Beispiel deutlich weniger Gefahren ausgesetzt als ihre Freigänger - Artgenossen. Wenn man sein Tier liebt, schenkt man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten ein erfülltes Katzenleben, als Freigänger wie auch Stubentiger.
      LG,
      Mornema
      Liebe Grüße, MorNeo!
      Ich hab nichts gegen Freigängerhalter an sich.
      Aber etwas dagegen,wenn so unterschwellig behauptet wird,dass Wohnungskatzen kein schönes Leben haben/leiden/was auch immer...

      Ich bekomme das nämlich schon im RL von allen Seiten vorgeworfen und vorzugsweise von Leuten,die entweder überhaupt keine Katzen haben oder Freigänger halten,die wie Streuner leben.(kein TA-Versorgung,keine regelmäßige Fütterung,oft auch mit Verbot das Haus zu betreten)

      Es gibt auf beiden Seiten weiße und schwarze Schaafe.
      Viel Meinung und keine Ahnung ist die falsche Kombi....
      Toleranz, von ALLEN Seiten, und ein fragen WARUM.

      Ich habe auch schon viele nur als Wohnungskatze vermitteln müssen. Dazu kommen Flaschenaufzuchten, die einfach viel zu naiv sind um ungesichert zu laufen, pflegeintensive Tiere wie ich sie selbst habe, die in der Freiheit zum Untergang verurteilt wären. Es gibt sehr viele Gründe die eine Wohnugshaltung bedingen. Gerade in Pflegefamilien kann man sich gut auf die Katzen und ihre Bedürfnisse einstellen, besser als im Tierheim, da sie ja meist in der Familie leben unter normalen Haltungsbedingungen. Dort zeigen sie schon sehr genau, was ihre Wünsche sind. Wie meine Dotti und der Lucky, beides Straßentiere die seit Jahren nicht raus kommen und auch nicht wollen.
      Ich habe nicht den Ehrgeiz ein Meer zu sein, aber gerne ein dicker Tropfen darin

      Liebe Grüße, Rosita

      www.katzenschutz-reilingen.de

      Pflegestellen - Freigang - Wohnung

      Hallo und danke für die Antworten,

      ja mir war schon klar, dass es keine wirkliche Antwort auf meine Frage gibt, weil es eben nur ein persönlicher Eindruck war, den ich beim Surfen gewonnen habe und der mich gerade aufregte. Als ich anschließend weiter surfte, fand ich auch einige Katzentiere, die nur in Freigang vermittelt werden sollten. Ich ärgere mich aber wirklich darüber, wenn Vermittler ihre Macht ausnutzen und die Lebensform ihrer Schützlinge vorschreiben, obwohl es keine triftigen Gründe dafür gibt. Andererseits: Wenn ich einen Freigänger suche, dann muss ich halt eine andere Katze nehmen. Es gibt ja (leider) genug davon.

      Was die Diskussion Freigang contra Wohnungshaltung angeht: Mein Standpunkt ist da klar. Ich bin wirklich der Meinung, dass eine (normale und gesunde) Katze nach draußen muss. Diejenigen, die Katzen in der Wohnung halten werden aber kaum von mir Beschimpfungen lesen müssen, auch keine Vorwürfe. Macht es so wie ihr wollt und wie ihr es mit eurem Gewissen vereinbaren könnt. So halte ich es auch.

      Liebe Grüße Astrid
      Genau, das muss jeder mit seinem Gewissen vereinbaren, auch die Pflegefamilien müssen das!

      Ich würde meinen Katzen gerne wieder die Möglichkeit bieten, in der Freiheit zu streifen. Aber selbst gesunde Katzen lasse ich nicht raus, das sagt mir mein Gewissen und meine Liebe. Mitten im Ort , mit der Hauptstraße nebenan...........

      Und ich habe im Laufe der Tierschutzarbeit einfach zu viele Katzen von der Straße kratzen müssen, eigene und fremde. Was habe ich von einem geliebten Tier, wenn ich alle zwei Jahre ein neues holen muss, weil Autos, Gift und Tierquäler mir meine Katzen nehmen. Wiegen denn zwei Jahre Freigang ein Leben von 15 Jahren in Sicherheit auf? Denn wo kann man schon den Katzen ein natürliches Umfeld für ihre Streifzüge bieten. Unsere Orte wachsen ja inzwischen so dicht zusammen, das noch nicht einmal in Randgebieten ein katzengerechtes Gelände zu finden ist.
      Ich habe nicht den Ehrgeiz ein Meer zu sein, aber gerne ein dicker Tropfen darin

      Liebe Grüße, Rosita

      www.katzenschutz-reilingen.de
      Ja, schade wenn es nicht geht wegen einer Bundesstraße oder so etwas. Wir wohnen in einer Wohnsiedlung mit angrenzendem Wald und selbst hier könnte er überfahren werden, logisch - schließlich führt zu jedem Haus in der Regel eine Straße.

      Ich persönlich habe sogar schon im Innenstadtbereich Katzen als Freigänger gehalten - mein Gefühl war deutlich mulmiger als jetzt, aber sie einzusperren wäre für mich quälender gewesen. Ich liebe es, wenn mein Semmel mit dreckigen Pfoten und nassem Fell hereinkommt, zufrieden auf das Sofa plumpst und den ganzen Dreck auf dem guten Kissen verteilt, während er schon grunzend eingeschlafen ist :) :)

      Liebe Grüße Astrid
      Ich denke da auch da gibt es unterschiedliche Ansichten. Freigang würde es bei mir wenn überhaupt in einem gesichertem Garten oder Balkon geben.
      Alles andere wäre mir viel zu riskant. Aber hier kommt es auch ein bisschen drauf an wo man wohnt. Mitten im Feld und weit und breit keine Strasse? Dann ja. Ansonsten definitv nein. Aber wie gesagt das ist nur mein empfinden.
      Ich Sehe auch bei den Tierschutzieren eher immer "nur mit Freigang" was für mich Vermittlungstechnisch ein no go wäre. Klar wenn die Katze das nicht anders kennt, dann soll sie es auch so haben. Aber vorschreiben lassen das die Katze raus MUSS möchte ich auch nicht.
      Also verstehe ich was du meinst Astrid wenn du sagst du möchtest es dir nicht vorschreiben lassen. Aber manche Katzen sind ja für Freigang wirklich nicht geeignet, ein paar Gründe wurden oben ja schon genannt.

      Ich habe für mich entschieden das die Kitten aus meiner Zucht nicht in Freigang vermittelt werden, damit schreibe ich den neuen Besitzern dies auch vor.
      Aber wer das nicht möchte, kann sich ja woanders umschauen. Ich könnte nicht mit dem Gedanken leben das eines meiner Babys tot im Strassengraben liegt.
      Sicher kann es hier Einzelfallentscheidungen geben (Feld, keine Strasse *lach*) aber das müsste ich ich mir schon GANZ GENAU anschauen. Ansonsten Wohnungshaltung oder gesicherter Freigang mit einem ausbruchssicherem Garten oder Freigehege/Balkon.

      Aber ich verteufele auch niemanden der seine Katzen rauslässt. Ich hätte halt zuviel angst, aber es kann ja auch gut gehen.
      Allerdings wie so oft: gebranntes Kind scheut das Feuer und ich bin da aus meiner Kindheit mehr als gebrannt, was ein geliebtes Haustier und Freigang für eine Gefahr birgt.
      es grüßt Sarah mit den Deep River´s Maine Coons


      Kajci schrieb:

      Zum Glück darf das ja jeder selbst entscheiden...ich geh dann meine Katzen weiter quälen. <3


      Wieso fühlst du dich direkt so angegriffen?

      Es ging doch garnicht um deine Katzen oder deine Haltung.

      Mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Katzen vom TS nur in Wohnungshaltung vermittelt werden und das finde ich auch nicht gut, dass direkt so pauschal festzulegen.
      Eine Vorkontrolle z.B., wo man sich die Wohngegend anschaut, würde doch langen das optional zu halten.

      Bei uns war es auf jeden Fall so als wir einen Kumpel für Merlin suchten (sollte ein Coonie oder LanghaarMix sein) leider kaum fündig wurden beim TS. Die meisten Kater, die ich mir anschaute sollten nur in Wohnungshaltung - das fand ich auch sehr schade.

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      Ansichtssache

      Hallo, liebes Forum

      gestern las ich in einem anderen Forum. (Ja, ich schäme mich natürlich!!)

      Dort beschwerte sich eine Frau, die auf der Suche nach einer Wohnungskatze ist, dass sie keine findet, weil alle nur in Freigang vermittelt würden. Da kann man mal sehen, wie viele verschiedene persönliche Erfahrungen es gibt, die sich komplett unterscheiden.

      Liebe Grüße Astrid
      Huhu Astrid,

      soso, Du gehst uns also fremd! ;) Spaß beiseite, Ist doch kein Problem! Solange Du unsere treue Seele bist und das bist Du ja. :knuddl:

      Ja, wie unterschiedlich bei der Vermittlung die Erfahrungen sind. Ich kenne es eigentlich auch eher anders rum. Dass eher wenige Katzen in Freigang vermittelt werden, die meisten doch eher in reine Wohnungshaltung bleiben sollen, gerne mit Balkon. Vielleicht ist es auch von der Region, in der man wohnt abhängig?
      Liebe Grüße, Jazzy

      ...mit Tigerdame Lina, spanisches Glücksmädchen Marie & der kleinen frechen bezaubernden Saphi


      für immer im <3 und unvergessen Tildi und Lina <3
      Hallo Jazzy,

      ja, möglich ist es, dass es mit der Gegend zu tun hat. Ich wohne aber sehr ländlich und bei uns im nächsten Tierheim habe ich sehr, sehr, sehr schlechte Erfahrungen gemacht, als ich nach einem Freigänger suchte. Ich wurde praktisch als Tierquälerin hingestellt. Das war, bevor sie mich nach meiner Wohnsituation fragten. Dazu kam es dann gar nicht mehr. Eine Tierschutzorganisation gibt es auch noch, die haben mich direkt abgewimmelt (O-Ton: "Also Freigang kommt für uns überhaupt nicht in Frage.")

      Für Semmel musste ich dann ein Tierheim weiter ziehen und darüber, dass ich das getan habe, bin ich sehr froh.

      Liebe Grüße Astrid
      Hätte ich nicht gedacht, dass dann doch so viele Tierheime strickt gegen Freigang-Haltung sind und einen fast schon als Tierquäler abstempeln. Obwohl das ja auch gut anders rum sein kann, sie in der Wohnung zu halten. Aber generell habe ich auch eher die Erfahrung gemacht, dass wie gesagt eher in reine Wohnungshaltung mit Balkon vermittelt wird.

      Aber ich würde es immer von dem Tier und dem Besitzer abhängig machen.
      Obwohl für mich persönlich derzeit und auch später keine Freiganghaltung in Frage käme. Dazu fehlt mir die Terasse und hätte ich zu viel Angst, dass ewas passiert, zudem ist die Hauptverkehrsstrasse nicht weit weg. Aber das ist ein anderes Thema und hat jeder eine ganz spezielle Meinung zu. Ich finde es gut, dass manche dies sowohl von der Einstellung und den Gegebenheiten (Umgebung etc) ihren Katzen anbieten, so wie Du Eurem Semmel. :)
      Liebe Grüße, Jazzy

      ...mit Tigerdame Lina, spanisches Glücksmädchen Marie & der kleinen frechen bezaubernden Saphi


      für immer im <3 und unvergessen Tildi und Lina <3
      Meine schlechten Erfahrungen habe ich ausschließlich mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass sie eigentlich gar keine Katze herausgeben wollten. Auch in dem Tierheim, wo ich Semmel her habe war ich erst erfolglos. Ich bin einen Tag später noch einmal hin und habe dann eine hauptberufliche Mitarbeiterin gesprochen, die mir sofort meinen Semmel reserviert hat. Ich liebe die Frau!! Sie hat mir lediglich ein paar Fragen zu unserer Wohnsituation gestellt und mir aufgetragen, noch einen Nacht drüber zu schlafen. Eine angekündigte Nachkontrolle ist dann ausgefallen. Wir haben aber mehrere Fotos von einem glücklichen Semmel geschickt und schicken immer noch regelmäßig Kurzberichte, die stets beantwortet werden.

      Schön, wenn sich ein Tierheim auch noch für seinen "Ehemaligen" interessiert.


      Liebe Grüße Astrid
      Hallo Jazzy,

      dass alles möglich ist sieht man an unserem Haus, in dem außer Semmel noch zwei andere Katzen leben, die keine Freigänger sind. Die Besitzerin sagt, dass sie zu viel Angst um sie hätte. Die Wohngegend ist freilich dieselbe, aber die Sichtweise ist eine andere. Selbstverständlich haben wir eine Straße vor der Türe und natürlich mündet diese zwei Ecken weiter in eine dichter befahrene Straße. Ich kann die Argumente meiner Nachbarin genau so nachvollziehen. Sie sagt, das sei zu gefährlich. Ich sage, Semmel interessiert sich mehr für die Gärten und den Wald und außerdem sage ich, dass eine Katze einfach draußen sein muss. Beides Gefühlsentscheidungen.

      Semmel ist wirklich meistens in den Gärten, aber manchmal liegt er sogar breit auf der Straße und sonnt sich. Das habe ich auch nicht gerade gerne. Außerdem läuft er mir hinterher wenn ich irgendwo hin gehe und auch das habe ich nicht gerne, denn meistens gehe ich in Richtung der befahrenen Straße. Ich kann nicht sagen, wie oft ich schon wegen der Katze umgekehrt bin und ihn wieder nach Hause gebracht habe. Dann gebe ich ihm ein paar Leckerlies in der Küche und renne schnell weg als wäre ich auf der Flucht. Einmal ist er mir bis zum Supermarkt hinterher gelaufen bevor ich ihn bemerkte. So ein Supermarktparkplatz ist nicht gerade die richtige Umgebung für einen Semmel. Also bin ich wieder nach Hause gelaufen - ohne Einkauf.


      Liebe Grüße Astrid