Multiple Hirninfarkte bei Habakuk

      Multiple Hirninfarkte bei Habakuk

      So ihr Lieben,


      dann fange ich mal ein Thema an ich muss das Thema abkürzen, wird so schon lang genug :whistling:

      Hier habe ich noch keine Themen dazu gefunden, drum kann ich hier nur von unserem aktuellen Stand berichten, ist für uns aber auch noch recht neu die Situation. Auch das Internet ist dazu nicht allzu voll mit Infos, scheint wohl echt selten zu sein...

      Aber vielleicht hilft das ja wem anderes oder es stößt irgendwann einmal wer hier in Forum, der das ganze schon durch hat.
      Es geht um meinen Habakuk.Ich habe ihn bekommen als er 3 Jahre alt war.
      Nun ja, Habakuk ist schon immer leicht schludrig gelaufen, hat leichte X-Beinchen und "schluft" so. Ich sag immer, er läuft wie ein Teenie, der die Hose in den Knien hängen hat 8) Schmerzen hatte er aber keine.
      Anfang Februar veränderte sich aber sein Gangbild weiter. Es war eine Mischung aus diesem Schludern und Humpeln (das Humpeln war nur ganz minimal und fiel nur auf, wenn man genau hingeschaut hat oder das Männlein gut kennt).
      Bin also mit ihm zum TA, der ihn geröngt hat und außer Arthrose nichts gefunden hat. Wir sollten also mit Schmerzmitteln arbeiten und dann Physiotherapie zur Unterstützung beginnen (zu letzterem kam es dann leider nicht mehr).
      Das Humpeln wurde nicht so ganz wirklich gut, sodass er dann auch das Hinterbein irgendwann so seitlich aufsetzte. Also wieder zum TA, Habakuk wurde auch unterdessen ruhiger und unter den Schmerzmittel dann auch leider lethargisch (haben wir dann gewechselt, war eine seltene Nebenwirkung vom Metacam).
      Er bekam dann eine Weile Canosan, mit dem es super ging, er tobte wieder, war schmerzfrei und sein Gang besserte sich, war aber noch nicht ganz so wie sein gewohntes Schlurfen.
      Es fiel nur auf, dass er im Rennen beim spielen begann wie ein Hase zu hoppeln (Bunnyhopping, wie ich mittlerweile weiß nennt man das wohl). Er machte soweit zwar einen normalen Eindruck.

      Ab dann ging es mit ihm leider steil bergab, er nahm schnell und plötzlich ab . ;( Also wieder zum TA, sämtliche Blutwerte prüfen lassen...andere Schmerzmittel, falls er wegen der Schmerzen weniger frisst. Er wurde dann komplett noch mal einem Ultraschall unterzogen, alles blendend. Die Blutwerte waren auch ganz fantastisch, es gab keinerlei Erklärungen dafür, warum der Katerle so plötzlich so viel abgenommen hat. Urin gut, Blut gut, Ultraschall super, keine Parasiten, nix.
      Wenige Tage später, da hatte ich noch einmal einen Kontrolltermin beim TA am Nachmittag, fraß er ab morgens nichts mehr. Er schlich nur durch die Wohnung und lag dann rum.

      Am späten Vormittag setzte ich ihn dann an den Wassernapf, er wirkte so zittrig, als habe er zu viel Kaffee getrunken, einfach ganz komisch und dann fiel sein Köpfchen in den Wassernapf.
      Hab ihn dann sofort zum TA gebracht, wo er dann auch stationär geblieben ist. Am Nachmittag/früher Abend rief mein TA mich an: Habakuk gefalle ihnen gar nicht, er sei nicht mehr ganz "da", würde nur noch zeitverzögert und in Zeitlupe reagieren (teils Minuten nach Bewegungen vor den Augen erst den Kopf hinterher bewegen), aber (ebenfalls ins Zeitlupe) noch laufen können.
      Er habe übersteigerte Reflexe und es sei eindeutig etwas neurologisches. Was könne man mir nicht sagen, so was haben alle Ärzte auf der Praxis (waren zu dem Zeitpunkt 6 von 9 in der Praxis anwesend) noch nie gesehen.
      Sie haben also den Toxoplasmosewert aus dem Labor nachgefordert, auch unaufällig. Wir standen wirklich allesamt vor einem Rätsel.
      Er könne nicht selbstständig fressen, nehme Futter aber sehr dankbar über eine Spritze an.Also bekam er eine Infusion über Nacht und ich die Empfehlung ihn einem Neurologen vorzustellen, man würde mich gerne überweisen, es sähe aber nicht wirklich gut aus, vor allem weil man nicht wisse, was mein Katerle hat.

      Am nächsten Tag, nahm er seine Umwelt wieder aktiver wahr. Fraß selbstständig, aber noch viel zu wenig und hatte weiterhin übersteigerte Reflexe, er blieb also stationär und bekam für den Fall, dass es sich um eine Entzündung im Gehirn handele, ein AB. Kortison durfte nicht gegeben werden, weil das die Werte beim Neurologen verfälscht hätte.

      Waren dann bei einer Neurologin in Köln, hier hieß es dann, es könne was an der BWS sein (drum sein hoppeln) oder was an den Kreuzbändern. Seinen veränderten Bewusstseinszustand konnte sie nicht mehr nachvollziehen, weil er das zu dem Zeitpunkt nicht mehr zeigte.
      Sie würde gerne die Kreuzbänder ausschließen und Habakuk dann gerne ins MRT in die Klinik nach Haan überweisen. Die Kreuzbänder waren es nicht, es wurde aber bei "höherem" Röntgen eine Veränderung der Wirbelsäule festgestellt, vermutlich durch einen Bruch der Wirbelsäule als er noch im Wachstum war (Eine Vermutung des Arztes, wissen tun wir das nicht, er kam ja erst mit 3 zu uns).

      Was die Reflexe anging war er wieder unauffällig, nur das gehoppel würde wohl bleiben. Naja, zumindest eine Weile. Dann bekam der Gute einen Kopftremor.
      Also zum Ausschluss eines Spinaltumors oder Hirntumors: Ab nach Haan in die Klinik, Liquorentnahme und 3 MRTs (Kopf, BWS, LWS). Das war Anfang Mai.

      Dabei stellte man dann fest, dass er multiple Hirninfarkte gehabt hat und noch postiktale Ödeme (an mehreren Stellen im Großhirn) hat. Der Tremor kommt eig wohl aus dem Kleinhirn, das war aber unauffällig, hierfür haben wir entsprechend also bis heute noch keine Erklärung.
      An der BWS wurden an der Veränderten Wirbelsäule Bandscheibenvorfälle gefunden, die aber von alleine ausheilen dürften laut Einschätzung der Neurologin und somit keine Probleme machen, Liquor auch unauffällig.
      Es handelt sich also bei meinem Männlein um verschiedene Befunde: Bandscheibenvorfälle verursachen den hoppelnden Gang, die multiplen Hirninfarkte die neurologischen Auffälligkeiten.

      Als häufigste Ursachen wurden uns genannt: HCM (wurde im Nachgang von einer Kardiologin ausgeschlossen), Schilddrüse (T4 Wert normal), Bluthochdruck, den hat er, wir finden jedoch keine Ursache dafür. Da wir keine Ursache kennen (der Katerle wurde ja nun wirklich komplett auf Links gekrämpelt), müssen wir wohl damit rechnen, dass es immer wieder passieren kann, weil die Ursache für den Bluthochdruck so ja nicht behandelt werden kann.
      Der Blutdruck selbst wird nun aber mit Blutdrucksenkern behandelt, aber woher der kommt, wissen wir leider nicht. Habakuk geht es aber blendend. Also man merkt ihm die Tortour kaum noch an.Mich würde natürlich interessieren: Hat damit wer Erfahrungen? Wie wahrscheinlich ist es, dass das noch mal passieren kann? Oder ist das so selten, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er noch mal Infarkte bekommt?
      Wir (TÄ, Neurologin und ich) hoffen natürlich, dass es nicht noch mal passiert. Aber ohne konkrete Ursache, kann man mir hierzu leider keine Prognose, Wahrscheinlichkeit oder ähnliches nennen.

      Wenn man nach Hirninfarkten googelt, kommt leider oft, dass es mit dem Vestibularsyndrom oftmals verwechselt wird. Bei uns ist das ja gesichert, also es sind Hirninfarkte gewesen. Aber die Neurologin meinte auch, dass die Symptome natürlich immer variieren, je nachdem wo im Gehirn der Infarkt auftritt und wie schwer er ausfällt. So, das zu unserer Kurzversion (Mein TA hat mir schon angeboten dort einzuziehen, sind da nun seit Februar Dauerpatient gewesen, drum kann ich hier wirklich nur eine Kurzfassung wiedergeben), aber vielleicht interessiert und/oder hilft es ja wem Jetzt atmen wir erst mal auf und hoffen, dass die Blutdrucksenker alleine schon ausreichend sind.

      Habakuk bleibt für mich aber ein Wunder. Bandscheibenvorfälle und mehrere Hirninfarkte und er hat alles ohne Spätfolgen überstanden (okay, leicht übersteigerte Reflexe hat er noch, die werden wohl auch bleiben). :love: :love:
      "Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird."
      (Arthur Schopenhauer)

      Ach je, was für eine Tortour für dein Katerle. :(
      Und auch schön zu hören, das es trotz allem wieder so fit und munter ist.
      Er ist ein Kämpfer.
      Und ich hoffe für euch, das ihn nie wieder solche Sympthome quälen.
      Ein wahrer Held.......... :love:
      Es grüßt Manu mit Kater Findus :catbrille:



      Da habt ihr ja einiges an Schreck und Sorgen hinter euch, das tut mir sehr leid. Leider kenne ich mich mit dem Thema Hirninfarkte nicht wirklich aus und möchte mich deswegen nicht dazu äußern, ob ihr künftig davor sicher seid. Aber ihr kennt jetzt ganz genau die möglichen Auswirkungen und Symptome und seid deswegen vielleicht ein bisschen besser vorbereitet, wenn man das so sagen kann. Eventuell gibt es euch ein wenig Sicherheit, aber natürlich drücke auch ich die Daumen, dass es nie wieder passiert.

      Neurologisch kann man ganz gut mit Vitamin B unterstützen, das könnte man in Absprache mit dem TA hin und wider als Kur geben.
      Ja, Vitamin B bekommt er tatsächlich derzeit auch.

      Das gute ist: Wir wissen ja nun beim nächsten Mal was es ist und können schneller reagieren und tappen da nicht mehr im Dunkeln.
      Und meine TÄ ist mit der Neurologin eng verknüpft.

      Aber man achtet jetzt auf alles. Also wenn er so im Schlaf zuckt (was ja alle machen, wenn sie träumen), schrecke ich schon noch auf.
      Aber erstmal können wir durchatmen.

      Wir müssen jetzt alle 3 monate den Blutdruck messen lassen und ansonsten steht diesbezüglich nichts mehr an Kontrollen an, solang er so fit ist wie jetzt :love:
      "Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird."
      (Arthur Schopenhauer)